Die Beginen (begijnen in Niederländisch) waren fromme Frauen, die zusammen wohnten, gute Taten vollbrachten und in aller Frömmigkeit und Keuschheit lebten. Dennoch gehörten sie keiner Klostergemeinschaft an und konnten jederzeit die Gemeinschaft der Beginen wieder verlassen. Beginen gab es seit dem 12. Jahrhundert in den Niederlanden, seit dem 14. Jahrhundert ist ihre Anwesenheit auch in Amsterdam nachgewiesen. Auf dieser Zeit stammen auch die ersten Gebäude des Amsterdamer Begijnhofes. Zwei große Brände in Amsterdam verwüsteten jedoch leider die Häuser der Beginen, und das jetzige Gebäude-Ensemble stammt hauptsächlich aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die Beginen waren lange im Begijnhof ansässig: Die letzte Begine verstarb im Jahr 1971, doch noch heute leben in den schönen Häusern des Begijnhofes ausschließlich Frauen.
In den Niederlanden nennt man sie schuilkerken. Es sind Kirchen, die von außen nicht sichtbar waren und sich in gewöhnlichen Häusern "versteckten", so auch im Begijnhof. In der Zeit zwischen 1578 und 1795 durften Katholiken ihren Glauben in Amsterdam nicht öffentlich ausleben. Sie waren auf versteckte Kirchen angewiesen, die sich hinter gewöhnlichen Häuserfassaden versteckten, Auch die schuilkerk im Begijnhof ist von außen als solche nicht erkennbar. Doch im Gebäudeinneren erstreckt sich über zwei Stockwerke ein prachtvolles Kirchengebäude - einschließlich Altar, Sitzbänken und Empore.
Leicht zu finden ist er nicht, der Amsterdamer Beginhof. Der Eingang des Begijnhofs befindet sich am Gedempte Begijnensloot, in der Verlängerung des Begijnensteeg. Der Eintritt in den Begijnhof ist kostenlos. Da er noch bewohnt ist, wird um Ruhe gebeten.
Der Begijnhof ist täglich von 10-18 Uhr geöffnet