Unter dem Dach Jüdisches Kulturviertel (joods cultureel kwartier – jck) laden 4 Ausstellungsorte dazu ein, sich mit dem jüdischen Glauben, der jüdischen Kultur und auch dem Holocaust auseinanderzusetzen. Weiterhin gibt es in Amsterdam noch das sehr sehenswerte Holocaust Namenmonument.
Diese 4 Sehenswürdigkeiten des jüdischen Kulturviertels liegen alle mehr oder weniger rund um den Waterlooplein. Für sie alle gilt eine einzige Eintrittskarte (17 €), die ihr hier direkt bestellen könnt (ohne zusätzliche Kosten).
Unsere virtuelle Tour durch das jüdische Kulturviertel in Amsterdam beginnen wir bei der Synagoge und der benachbarten jüdischen Bibliothek Ets Haim:
Die aus zwei Zimmern und zwei Stockwerken bestehende Bibliothek Ets Haim wurde 1616 gegründet und enthält dementsprechend viele wertvolle historische Bücher, oftmals in Leder gebunden, sowie 560 Handschriften (die älteste stammt aus dem Jahr 1282). Insgesamt sind 30.000 Druckwerke aus vier Jahrhunderten in Besitz der jüdischen Bibliothek Ets Haim. Aufgrund ihrer wertvollen Schriftstücke zählt die Bibliothek zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Bitte beachten: Da die Bücher so kostbar sind und das Raumklima konstant bleiben muss, kann die Bibliothek Ets Haim nur nach vorheriger Anmeldung besucht werden.
Neben der Bibliothek Ets Haim steht die imposante Portugiesische Synagoge, die noch immer als jüdisches Gebetshaus dient. Besucher sind jedoch willkommen. Besonders schön ist die Synagoge während der Abendkonzerte im Kerzenschein. Dann beleuchten Hunderte von Kerzen das Innere der Synagoge, deren Ausstattung aus dem 17. Jahrhundert stammt. In den Nebengebäuden befinden sich die „Winter-Synagoge“, die Museums-Schatzkammern sowie eine Museumshop.
Öffnungszeiten der Portugiesischen Synagoge in Amsterdam: Sonntag bis Freitag 10 - 17 Uhr
Adresse: Herr Visserplein 3, Amsterdam
Auch das Jüdische Museum hat sich in einer der vier Amsterdamer Synagogen in der Nähe des Waterloopleins angesiedelt. Zu sehen sind kulturhistorische Gegenstände, Gemälde und Alltagsgegenstände. Wer waren die Juden, die ab 1600 in die Niederlande kamen? Was wird an Pessach gefeiert? Und warum tragen Juden eine Kippa?
Interessant sind auch die vielen Informationen, teilweise als Filme aufbereitet, über jüdische Bräuche und Geschichte der Juden in Holland. Zum Jüdischen Museum gehört auch ein Kindermuseum. Tipp: Im Musemscafé jüdische Delikatessen ausprobieren.
Öffnungszeiten des Jüdischen Museums in Amsterdam: (fast) jeden Tag von 10 - 17 Uhr
Adresse: Nieuwe Amstelstraat 1, Amsterdam
Vor dem Zweiten Weltkrieg diente die Hollandsche Schouwburg in Amsterdam als Theater. Ab Juli 1942 wurde sie von den Nazis als Sammelstelle für die Deportation von Juden genutzt. Zehntausende Juden wurden hier für Stunden, Tage oder Wochen eingesperrt und danach in Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert. Heute ist das ehemalige Theater, von dem nur noch die Fassade steht, eine Gedenkstätte für alle Opfer des Holocausts.
Die Hollandsche Schouwburg eröffnet im März 2023 nach einer langen Renovierung. Die Fotos unten stammen aus der Zeit vor dem Umbau.
Eröffnung am 11. März 2024, freier Eintritt
Adresse: Plantage Middenlaan 24, Amsterdam
In einer ehemaligen pädagogischen Hochschule befindet sich heute das Holocaust-Museum, das teilweise noch im Aufbau ist. Zu sehen sind Fotos und Gegenstände von jüdischen Kindern, die in der benachbarten Kindertagesstätte – getrennt von ihren Eltern – auf die Deportation warteten. Von allen vier Loactions des Jüdischen Kulturviertels ist das Holocaust-Museum dasjenige, das am meisten unter die Haut geht und betroffen macht.
Das Nationale Holocaust-Museum beschäftigt sich mit der Verfolgung der Juden in den Niederlanden. Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten Juden und Nicht-Juden hier in Frieden miteinander. Durch die Besatzung der deutschen Nationalsozialisten wurden die meisten von ihnen deportiert (Holocaust oder Shoah).
Das neu eröffnete Nationale Holocaust-Museum zeigt die Etappen, die zu diesem Massenmord führten, und teilt das Grauen, das die Verfolgten erleben mussten. Gegenstände erzählen Geschichten. Das Medaillon eines jüdischen Mädchens auf der Flucht. Der Mantel, in dem ein als Nikolaus verkleideter Widerstandskämpfer illegale Dokumente mit sich führte. Eine Brosche, die in der Nähe der Gaskammern von Sobibor ausgegraben wurde.
Praktische Infos:
Eintritt: 17 € Erw., 8,50 € 13-17 Jahre, für alle 4 Ausstellungsorte
Adresse: um den Waterlooplein Tram: 9, 14 Metro: Waterlooplein
Öffnungszeit: 10 – 17 Uhr