Erst einmal: ein Coffeeshop ist kein Café, sondern eine "geduldete Verkaufsstelle für weiche Drogen". Warum geduldet - das erkläre ich weiter unten auf der Seite. Man kann also in einem Coffeeshop Gras und Haschisch kaufen, entweder lose oder als fertig gedrehte Joints. Kaffee gibt es meistens auch, allerdings keinen Alkohol. Viele rauchen im Coffeeshop ihren Joint oder nehmen ihn mit. Auch auf Amsterdams Straßen zieht einem regelmäßig eine Wiet-Fahne um die Nase.
Wiet ist das niederländische Wort für weed, Gras oder Marihuana, also die getrockneten Hanfblätter. Der sogenannte Nederwiet, also Gras aus den Niederlanden, ist für seinen hohen THC-Gehalt bekannt. Angeblich soll der hohe THC-Gehalt im Nederwiet auf eine Züchtung der Universität Wageningen zurückgehen. Weed aus Holland soll also besonders "gut" sein.
Der Coffeeshop The Bulldog war einer der ersten Coffeeshops in Amsterdam und hat sich seit den 1970er-Jahren zum Kult entwickelt. Angeblich gehen selbst Promis wie Brittney Spears, Mike Tyson, Mariah Carey, Sean Penn und Snoop Dogg dort ein und aus. Neben Wiet gibt es in The Bulldog noch viele andere Dinge zu kaufen: Pfeifen, Pullover, Kappen und sogar Unterhosen und Baby-Strampelanzüge mit The-Bulldog-Schriftzug. An folgenden Ort in Amsterdam gibt es The Bulldog Coffeeshops:
Das wär's erst einmal. Insgesamt gibt es fast 200 Coffeeshops in Amsterdam - also viel zu entdecken. Da ich selber lieber ein Bier trinke als einen Joint rauche, kann ich nicht auf eigene Erfahrungen zurückgreifen.
In Holland gibt es das sogenannte gedoogbeleid, eine Duldungspolitik, die nicht immer logisch erscheint. So ist der Verkauf von weichen Drogen wie Marihuana zwar offiziell verboten, wird aber nicht strafrechtlich verfolgt. Es darf jeder 5 Gramm weed bei sich haben, ohne dass er Ärger mit der Polizei bekommt. Coffeeshops dürfen weiche Drogen unter Einhaltung bestimmter Regeln (keine Werbung, kein Verkauf an Minderjährige, kein Alkoholausschank) verkaufen, doch einkaufen dürfen sie die weichen Drogen offiziell nicht. Doch auch hier wird weggeschaut, denn irgendwie muss das weed ja in den Laden kommen. Ziel der niederländischen Duldungspolitik ist, die Konsumenten weicher Drogen vom Schwarzmarkt und von härteren Drogen fernzuhalten. Mit Erfolg: In Holland sterben weniger Menschen an Drogen als beispielsweise in Deutschland.