Holocaust Namenmonument

Das Amsterdamer "Judenviertel" ist um ein beeindruckendes Monument reicher: Am 19. September 2021 wurde im Beisein des niederländischen Königs Willem Alexander das Nationale Holocaust Namenmonument eingeweiht. Es ist ein Werk des amerikanischen Architekten Daniel Libeskind und besteht aus 102.000 Backsteinen, welche die Namen der niederländischen Juden, Sinti und Roma tragen, die  in Vernichtungslagern umgekommen sind. Neben dem Namen wurden auch Todestag und Alter in die Backsteine des Nationalen Holocaust Namenmonument eingraviert. Sehr bewegend ist es zu sehen, wie viele sehr kleine Kinder und ganze Familien den nationalsozialistischen Besatzern der Niederlande zum Ofer gefallen sind. Die Backsteinmauern formen - aus der Luft betrachtet - das hebräische Wort Lezecher, was übersetzt bedeutet: „im Gedenken“. Metallplatten über den Backsteinen spiegeln die Umgebung und die Besucher. 

Auf einem der 102.000 Backsteinen steht auch der Name einer Annelies Frank. Es ist genau diese Anne Frank, deren Versteck im Hinterhaus zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Amsterdams gehört (mehr über das Anne Frank Haus). Anne Frank starb am 12.6.1929 im Alter von 15 Jahren im Konzentrationslager Bergen-Belsen.

Das Nationale Holocaust Namenmonument befindet sich in der Weesperstraat, Eingänge gibt es nahe Nieuwe Keizers- und Nieuwe Herengracht. Es ist frei und gratis zugänglich und  von 8 Uhr bis 20 Uhr geöffnet. Wer nach einem bestimmten Namen sucht (die Nachnamen sind alphabetisch angeordnet), der kann über einen QR-Code am Monument den genauen Standort des Namens abrufen.

Ein jüdischer Brauch ist es, einen Stein auf Gräber zu legen. Auch am Nationalen Holocaust Namenmonument werden diese weißen Kieselsteine zum Gedenken an einen Angehörigen an den jeweiligen Namen gelegt, um den Toten zu ehren.